Der Schiffbruch der Fregatte Medusa
Buch

Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

Ein dokumentarischer Roman aus dem Jahr 1818

264 Seiten, 28 Abbildungen, Mit flexiblem Leinenband
Preis: 26,00 €
Auch erhältlich als Ebook
Die Wahrheit ist oft unwahrscheinlich! Am 2. Juli 1816 zerbrach die auf Grund gelaufene Fregatte Medusa vor der Küste Afrikas. Da nicht genügend Rettungsboote an Bord waren, wurde ein Floß gezimmert, auf dem nicht weniger als 150 Personen untergebracht wurden. Ohne Skrupel entfernten sich die Rettungsboote und ließen das weitgehend manövrierunfähige Gefährt zurück. Als das Floß durch Zufall nach zwölf Tagen entdeckt wurde, befanden sich nur noch fünfzehn Personen am Leben. Der vorliegende Romanbericht zweier Überlebender beschreibt eindrucksvoll den Kampf auf hoher See sowohl gegen den Hunger als auch gegen die Leidensgenossen. Berühmt wurde der Text nicht nur durch die erstaunlich nüchterne Schilderung von Meuterei und Kannibalismus, sondern auch durch die politische Bedeutung, da nicht wenige Zeitgenossen in diesem Schiffbruch ein Bild des Staatsschiffs sahen. Die Medusa wurde sofort als allégorie réelle auf die Zustände im nach-revolutionären Frankreich bezogen. Der Bericht lieferte aber auch den Impuls für eine der imposantesten Bildfindungen der Moderne. Gaben die beiden Autoren den politischen Misständen durch ihre Beschreibung des Schiffbruchs eine Stimme, so gab der junge Théodore Géricault ihm mit seinem gleichnamigen Monumentalgemälde ein Gesicht. In seinem Essay geht Jörg Trempler auf die Beziehung zwischen Textquelle und Bildgestalt ein. Er kommt über die Rezeptionsgeschichte des Gemäldes auf aktuelle Fragen zur Bildpolitik zu sprechen und zieht eine Parallele zur heutigen Livebildberichterstattung.
Buch
ISBN: 978-3-95757-422-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2018
Schlagworte: Kunst, Fotografie, Nautik, Seefahrt, Frankreich

»erstaunlich[...] ist die große Bedachtheit und Sachlichkeit, mit der die beiden Überlebenden ihren lesenswerten Bericht verfasst haben. [...] Sie waren bemüht das Räderwerk des Verhängnisses, in das sie geraten waren, so exakt wie möglich abzuzeichnen. Das gibt der Lektüre einen kühlen, beobachtenden Zug, selbst dort, wo die Autoren ihre eigenen Leiden beschreiben.«
– Malte Oppermann, Die Tagespost

»[Jean-Baptiste Henry Savigny verfasste] einen umfangreichten und detaillierten Bericht«
– Rüdiger Sareika, Internationale Peter Weiss-Gesellschaft

  • Alexandre Corréard

    Alexandre Corréard, am 8. Oktober 1788 in den Alpen geboren und am 16. Februar 1857 in Seine-et-Marne gestorben, war ein französischer Ingenieur, Journalist und Geograf. Als Geograf heuerte er auf der Fregatte Médusa an, die am zweiten Juli 1816 Schiffbruch erlitt. Das berühmte Tableau des ... mehr

  • Jean Baptiste Henri Savigny

    Jean Baptiste Henri Savigny, am 10. April 1793 geboren und am 27. Januar 1843 gestorben, war Chirurg und Arzt an Bord der Fregatte Medusa. Nach dem Untergang des Schiffes, war er einer der drei freiwilligen Offiziere, die sich auf dem Rettungsfloß mit den anderen 152 Schiffbrüchigen befunden haben ... mehr