Ich weiß nicht mehr die Nacht
Buch

Ich weiß nicht mehr die Nacht

228 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Preis: 19,80 €

Hippolytos in der deutschen Provinz

Eine Geschichte von Sehnsucht und Verlangen in einer deutschen Kleinstadt, die Suche nach Glück und dessen Scheitern. Die Unausweichlichkeit des Schicksals setzt Michael Roes in diesem dichten Roman spannungsvoll und literarisch genau in Szene. Stefanos wächst auf in einer deutschen Kleinstadt. Die banale Tristesse des Alltags versucht er durch ein Doppelleben zu durchbrechen: Tagsüber treibt er Sport mit einem philosophierenden Trainer in einer heruntergekommenen Turnhalle, die Nächte verbringt er als unnahbarer Barkeeper in einer Cocktailbar. Seine alternde Stiefmutter ekelt sich vor ihrem sich verändernden Körper und sehnt sich nach der Jugendlichkeit Stefanos. Ihr Sehnen wird zu Verlangen und ein tragisches Schicksal von antikem Ausmaß bahnt sich an. Mit dem Auge des Ethnologen und der poetischen Kraft des Dichters führt Michael Roes den Leser durch eine spannende und betörende Geschichte, in der er den Phädra-Mythos heraufbeschwört. Die Grenzgänge und Erkundungen zwischen Generationen, Kulturen, Lebensentwürfen und den Geschlechtern scheitern schließlich am Unvermögen der Verständigung. In all der tragischen Ausweglosigkeit lässt Michael Roes überraschend Momente der Hoffnung und des Glücks aufschimmern. »(...)die Vielschichtigkeit der Erzählweise, die den Roman sonst auszeichnet: so wenn Roes leichthin die Perspektiven mischt und wechselt; wenn er in Anlehnung an Pasolini die archaische Gegenwelt in afrikanischen Fantasien aufsucht; wenn er dem fetsisch Auto als Ersatzkörper entlarvt; wenn er seine Leitmotive, die gezeichnete Haut und den Vorrang des Körpers, zu tragenden Elementen der Geschichte macht.« Dorothea Diekmann in »Die Zeit«, März 2008
Buch
ISBN: 978-3-88221-707-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2008
Originaltitel: Ich weiß nicht mehr die Nacht (Deutsch)
Schlagworte: Kleinstadt, Familie, Alltag
»Im Herzen der Geschichte leuchtet ein starkes Begehren, die Lust am männlichen Körper. Selten wurden Glied und und Hoden zärtlicher, wärmer , erotischer beschrieben und angefasst. Davon zu lesen hat seinen eigenen Reiz.«
Deutschlandradio, 19.2.2008


»In einer fiebrigen, expressiven Sprache lässt Michael Roes den Ekel und das Verlangen eines Jugendlichen in der Provinz mitempfinden und erzählt eine packende Geschichte, die ab der ersten Seite in ihren Bann zieht. Ein überwältigendes Leseerlebnis.«
FAZ Hochschulanzeiger, 20.2.2008


»[D]ie Vielschichtigkeit der Erzählweise, die den Roman sonst auszeichnet: so wenn Roes leichthin die Perspektiven mischt und wechselt; wenn er in Anlehnung an Pasolini die archaische Gegenwelt in afrikanischen Fantasien aufsucht; wenn er dem fetsisch Auto als Ersatzkörper entlarvt; wenn er seine Leitmotive, die gezeichnete Haut und den Vorrang des Körpers, zu tragenden Elementen der Geschichte macht.«
Dorothea Diekmann, Die Zeit, März 2008


»Mit sehr viel Einfühlungsvermögen blickt Michael Roes in das Innere seiner Figuren, die nie in ihrem Zu Haus angekommen sind. Ein kraftvoller Roman, der aus dem Flüstern der kleinbürgerlichen Welt zu entfliehen einen gewaltigen Schrei werden lässt.«
Soraya Levin, www.lipola.de


»Der Autor schmiedet die antike Story 2008 auf dem harten Amboss seiner herausragenden sprachlichen Fähigkeiten zu etwas ganz Heutigem. Dazu gibt´s jede Menge zerstörerische Sinnlichkeit.«
Siegessäule, April 2008


»Geschickt wechselt Roes die Perspektiven und gibt dabei seinen Protagonisten verschiedene Erzählstimmen, was bei diesem Erzählverfahren nur wenigen Autoren gelingt.«
Karen Beyer, Kunststoff, März 2008


»Plötzlich fühlt man sich tatsächlich in den Kopf des anderen hineingezogen, plötzlich beschleunigen sich die Gedanken und werden im wahrsten Sinne des Wortes verdichtet. In solchen Momenten ist zu erkennen, über welch außergewöhnliches Sprachgefühl Michael Roes verfügt.«
Andreas Resch, Tagesspiegel, 11./12. Mai 2008


»Dieses Geschehen spiegelt in durchaus reizvoller Manier die griechische Sage um Hippolytos, den Sohn von Theseus und Antiope, die dem ihr Anempfohlenen nachstellt und, abgewiesen, umbringt. Diese Nähe zur antiken Sage macht die Geschichte interessant.«
Klaus Wilke, Lausitzer Rundschau, 14. Juli 2008