Wilhelm Joest

Wilhelm Joest, 1852 in Köln als Enkel des wohlhabenden Unternehmers und Zuckerfabrikanten Carl Joest geboren, studierte Naturwissenschaften und Sprachen in Bonn, Heidelberg und Berlin, bevor er einige Weltreisen unternahm. 1874 bereiste er den Orient und die nordafrikanischen Küstenländer, 1876 bis 1879 ganz Amerika vom nördlichen Kanada bis zum Süden Argentiniens, wobei er manche Teile wiederholt durchquerte und eine sehr reichhaltige ethnographische, anthropologische und zoologische Sammlung anlegte. Anfang 1879 begab er sich nach Ceylon, Indien und den Himalaja. Er begleitete die britische Armee im afghanischen Krieg, ging dann nach Birma und Siam, beschäftigte sich auf Borneo, Ceram und Celebes mit dem Studium der indigenen Völker, kämpfte in Atschin mit den Holländern gegen die Aufständischen, durchreiste Kambodscha und die Philippinen und lebte längere Zeit unter den wilden Stämmen Formosas. Von Peking unternahm er dann einen Ausflug in die Mongolei, ging daraufhin nach Japan, hielt sich auf Jeso unter den Aino auf und kehrte 1881 von Wladiwostok durch die Mandschurei, Mongolei und Sibirien nach Deutschland zurück. 1883 umschiffte er von Madeira aus ganz Afrika. Gemeinsam mit dem Orientalisten Max von Oppenheim (1860–1946) bereiste er 1892 Spanien und weiter die Maghreb-Staaten. 1896 nahm er an einer von Wilhelm Bade organisierten Fahrt nach Spitzbergen teil, 1897 verstarb er auf einer Reise zu den Banks-Inseln.


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