Das Robinson-Paradox
Buch

Das Robinson-Paradox

Kapitalismus und Gesellschaft

172 Seiten, Klappenbroschur
Übersetzung: Gerhard Willert
Preis: 15,00 €

Nach westlicher Überzeugung geht das Individuum der Gemeinschaft voraus und nutzt Letztere lediglich zum eigenen Vorteil, um jene Güter produzieren zu können, die es benötigt – woraus dann eine progressive Ökonomie entstehe. Die Geschichte des Robinson Crusoe veranschaulicht diese Sichtweise perfekt: Als er allein auf seiner einsamen Insel strandete, baute er aus eigener Kraft mit den vorhandenen Ressourcen eine neue Zivilisation auf, errichtete Gebäude und hielt sich Nutztiere. Zugleich zeigt sich darin aber auch der tote Winkel des westlichen Denkens, ist Robinson doch (nicht nur) als Romanfigur das Produkt einer organisierten Gesellschaft, ohne die er nicht existieren würde. Dieses Paradox nutzt François Flahault für den Schluss, dass das Individuum aus der Gesellschaft hervorgeht, dass »Gesellschaft« die primäre »Natur« des Menschen bildet und dass es folglich an der Zeit ist, auch die Rolle der Ökonomie in der Gesellschaft neu zu denken. In dieser deskriptiven Analyse ergründet er die Ursprünge des modernen Individuums, stellt sich der Frage nach Genese und Existenz von »Kultur« und »Natur« für die Gesellschaft, übt Kritik an Marx' Verständnis von Gemeinschaft und begründet die Erkenntnis, ein neues soziales Denken sei mehr als überfällig.

Buch
ISBN: 978-3-7518-3001-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2024
Originaltitel: Le paradoxe de Robinson (Französisch)
Schlagworte: Gesellschaft, Gesellschaftskritik, Individualismus, Kultur, Ökonomie, Anthropologie, Frankreich, Robinson Crusoe, Karl Marx, soziale Revolution, Paradoxie
  • François Flahault

    François Flahault, 1943 geboren, ist französischer Philosoph und Anthropologe. Als Forschungsdirektor am CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique), leitet er ein Seminar über allgemeine Anthropologie an der École des Hautes Etudes en Sciences Sociales. In zahlreichen ... mehr

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