Helden
Buch

Helden

Über Massenmord und Suizid

282 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Übersetzung: Kevin Vennemann
Preis: 22,90 €
Vergriffen
Auch erhältlich als Ebook

Von der Columbine High School bis zum Batman-Kino-Massaker in Aurora, Amokläufe sind in den letzen Jahren zu einer grausigen Routine geworden. Hinzu treten scheinbar ideologisch oder religiös motivierte Massenmorde wie die von Anders Breivik oder islamistischer Terrorkommandos. All diese Wahnsinnstaten faszinieren und verstören und lassen uns letztlich ratlos zurück. Franco »Bifo« Berardi nähert sich diesen Abgründen der Gegenwart mit detektivischer Akribie: Er erstellt Fallstudien, liest die Manifeste der Attentäter und analysiert die Gemeinsamkeiten im Drang zum zerstörerischen Selbstmord. Entgegen individueller Dämonisierungen gelingt es ihm, die Schreckenstaten als epidemisches Phänomen zu deuten. In ihrer Rache an der Gesellschaft treiben die Täter das gesellschaftliche Prinzip des ›Survival of the fittest‹ auf die Spitze: Man kann nur noch gewinnen, wenn man andere Leben zerstört. So beweisen sie sich zumindest einmal in ihrem Leben, die Geschicke der Welt zu lenken, Herr übers eigene Dasein, eben Helden zu sein.

Buch
ISBN: 978-3-95757-237-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Auflage: 2
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: Heroes: Mass Murder and Suicide (Englisch)
Schlagworte: Terrorismus, Selbstmord, Suizid, Psychologie, Gesellschaft, Mord, Waffen, Töten, Amoklauf, Breivik, Kapitalismus, Slavoj Zizek, Das Lächeln der Täter
»Wichtig an Berardis neuem Buch ist, dass er die Geduld aufbringt, den Massenmördern in ihre teils verqueren Argumente zu folge, ohne auf jeder Seite seine Abscheu kundtun zu müssen. So macht er mehr sichtbar, als die standardisierten Schockreaktionen nach den einzelnen Amokläufen.«
- Hans-Peter Kunisch, Die Zeit online

»Berardis Betrachtungen treffen eine Gegenwartserfahrung, die wir noch viel zu wenig begriffen haben.«
- Lina Brion, Die Zeit

»Ein fulminanter Essay!«
- Die Tageszeitung

»Die Hoffnung, Poesie könne als Gegengift gegen die Autorität der mathematisiertern Sprache wirken, beruht daher natürlich nicht auf romantischen Vorstellungen von der Kraft der Lyrik. Es geht Berardi nicht darum, mit Rilke-Gedichten gegen die Brutalität der Banken zu protestieren. Poesie ist nur die Chiffre für ein anderes Verhältnis zur Wirklichkeit, für einen Akt der Emanzipation von der berechenbaren Standarderzählung.«
- Harald Staun, Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
 
»Es gibt wenige Forscher, die sich derart mit der Psyche von Massenmördern und krankhaften „Manifesten“ auseinandergesetzt haben wie Berardi. Ohne zu verteufeln, viel mehr um aufzudecken, was diese vor allem jungen Männer antreibt oder verleitet. So erhält man ein fundiertes Bild der Täter, die sich wahnhaft ihren eigenen Höhepunkt verschaffen – im eigenen Tod und dem Tod Unschuldiger.«
- Marc Oliver Rühle, BILD-Zeitung

»Erhellend und verstörend.«
- Heiko Heinisch und Nina Scholz, Falter                                            

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