Sicherheitshinweise entsprechend Art. 9 Abs. 7 Satz 2 GPSR entbehrlich.
Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich gerne an uns über das Kontaktformular oder die u.g. Adresse.
Carlo Emilio Gadda zog als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg, überzeugt von der Notwendigkeit, für sein »verdammtes Vaterland« und gegen den »übermächtigen Germanismus« zu kämpfen. Sein Idealismus, das Pflichtbewusstsein und Ordnungsbedürfnis des Ingenieurstudenten prallen jedoch auf eine Kriegsrealität, in der Chaos und Desorganisation herrschen, während die ersehnte Gelegenheit zu heroischen Taten auf sich warten lässt. Sein Tagebuch berichtet vom Frontalltag im Gebirge, registriert gnadenlos die Unfähigkeit der Generäle und die mangelhafte Ausstattung der Soldaten; Gadda wütet gegen Drückeberger und Feiglinge, zeichnet nebenbei ein Psychogramm der Italiener allgemein – und führt den heftigsten Konflikt doch gegen sich selbst, gegen seine übermäßige Sensibilität, ständiges Hemmnis im Umgang mit den Kameraden. Bei der Schlacht von Karfreit gerät er in deutsche Gefangenschaft, durchlebt Hunger, Kälte und moralische Krisen, schreibt aber auch erste literarische Texte und lernt intensiv Deutsch. Seine scharfe Beobachtungsgabe, die überbordende sprachliche Experimentierlust und eine impulsive Emotionalität, die sich in Beleidigungen, Begeisterungsstürmen oder Wehklagen auf den Seiten niederschlägt, machen das Tagebuch zu einem einzigartigen Dokument, in dem die Zeitläufte und die Persönlichkeit des Verfassers gleichermaßen lebendig werden: Es ist die Geburtsstunde des größten italienischen Erzählers des 20. Jahrhunderts.