Nach Amerika und zurück im Sarg
Buch

Nach Amerika und zurück im Sarg

Roman

372 Seiten, gebunden
Übersetzung: Nadine Miller
Preis: 26,00 €
Auch erhältlich als Ebook
Die brillante Sophie Blind steht vor den Trümmern ihrer Ehe und beschließt, sich von Ezra, ihrem Ehemann, scheiden zu lassen. Ein fast skandalöser Schritt, und auch ihr Mann verspricht ihr, sie werde an der Scheidung zugrunde gehen, ist ihm die Ehe 1960 doch eine heilige Institution. In dieser schmerzhaften Situation erkennt Sophie, dass sich ein Riss durch ihr Leben zieht, den weder die unglückliche Ehe noch deren Ende zu heilen imstande sind. Sie beginnt sich zu erinnern: an die Kindheit in Budapest in den 1930er-Jahren, an den Vater, einen praktizierenden Psychoanalytiker, der die Affären ihrer Mutter als Symptom abhakt und der kleinen Sophie schon im Kindesalter erklärt, sie würde am Elektrakomplex leiden. 1939 emigriert die jüdische Familie in die USA, doch auch nach drei Jahrzehnten fühlt sich Sophie, als sei sie nie vom Schiff gestiegen. Einer steilen akademischen Karriere folgte die Ehe mit dem Intellektuellen Ezra, für den sie erst dann die »beste Frau der Welt« ist, wenn er sie endlich zum Schweigen gebracht hat. Haltlose Gewalt und Erniedrigung konterkarieren das nach außen perfekte Leben. Je tiefer sie ihre Vergangenheit reflektiert, desto unwirklicher erscheint ihr die Gegenwart.
Buch
ISBN: 978-3-7518-0047-1
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2021
Originaltitel: Divorcing (Englisch)
Schlagworte: Emigration, Judentum, Familie, Amerika, Ehe, Liebe, Scheidung, Trennung, Heirat, Philosophie, Autobiografie, Autofiktion, Religion, Christentum, USA, Harvard, Gaslighting, Columbia University

»Susan Taubes [hat sich] mit ihrem einzigen Roman in die amerikanische Literatur eingeschrieben.«
– Jochen Schimmang, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Wovon der Roman [...] ein bewegendes Zeugnis ablegt, ist die verzweifelte Suche nach einer weiblichen Identität in einer patriarchalen Welt, die Sophies Erfahrungen fortwährend entwertet: beginnend mit dem Erlebnis, vom Analytikervater als Kind mit der Diagnose ›Elektrakomplex‹ gleichsam auf die Couch gelegt zu werden, über den Verlust ihrer Identität nach ihrer Ankunft in den USA bis zur Erfahrung, bei ihrer Hochzeit trotz ihrer intellektuellen Ebenbürtigkeit mit dem jungen [...] Philosophen Eszra ›nur eine Gussform zu sein, um dann sehr langsam mit einer dünnen, gleichmäßigen Flüssigkeit aufgefüllt zu werden, die allmählich erhärten würde‹.«
– Oliver Pfohlmann, taz