Renaissancen der Passion
Buch

Renaissancen der Passion

Flaubert Lectures IV

96 Seiten, Broschur
Preis: 10,00 €
In ihrer Lektüre von Flauberts Hérodias untersucht Gabriele Brandstetter die weibliche Doppelfigur der Hérodias-Salome vor dem Hintergrund der orientalischen Renaissance. Die Auftritte dieser Figur folgen in Flauberts Erzählung einem Blickregime, das eine Dramaturgie der Macht inszeniert, die im hybriden Tanz der Salome gipfelt. Beate Söntgens Essay ist dem barocken Erbe gewidmet, das Eduard Manets Werk genauso wie Flauberts Schriften auszeichnet. Manets Malerei gilt als kühl; die Figuren zeigen keine Emotionen, und die theatralische Inszenierung, die offenkundigen Zitate und der Ateliergeruch lassen seine Bilder als Ergebnis emphatisch nüchterner Beobachtung erscheinen. Söntgen zeigt, dass bei Manet dennoch ein Nachleben des barocken affektiven Pathos am Werk ist, das Manet mit Flaubert teilt. Prägnant tritt es in den Bildern von Toten hervor, die nach christlicher Opferlogik gestorben, aber jeder Heilsperspektive beraubt sind.
Buch
ISBN: 978-3-94136-022-8
Verlag: August Verlag
Veröffentlicht: 2012
Reihe: Kleine Edition Bd. 011
Schlagworte: Theaterwissenschaft, Gender Studies, Renaissance
  • Gabriele Brandstetter

    Gabriele Brandstetter ist Professorin am Seminar für Theater- und Tanzwissenschaft der Freien Universität Berlin.

  • Beate Söntgen

    Beate Söntgen ist Professorin für Kunstgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg.

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