Tauben
Buch

Tauben

Ein Portrait

160 Seiten, gebunden
Illustration: Falk Nordmann
Preis: 20,00 €

» Wo es Stadt gibt, da gibt es auch Stadttauben. Und wo es Stadttauben gibt, da gibt es auch Widerstand.« Fahim Amir

Die Taube ist nicht nur das älteste, sondern auch das umstrittenste Haustier der Menschheit: als Heilsbringerin und Symbol des Heiligen Geistes verehrt, als Fassadenbeschmutzerin bekämpft, zum Champion im Fernflug herangezüchtet und als angebliche Plage vergiftet. Man braucht schon das Heimfindevermögen militärisch ausgebildeter Brieftauben, um in diesem Dickicht von Widersprüchen nicht die Orientierung zu verlieren – oder auch das Know-how des Taubenpaars, das für Aschenputtel selbstlos die guten Linsen ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen sortierte. Tatsächlich dürfte es die Kropfmilch sein, mit der sowohl Täubin als auch Tauber ihren Nachwuchs versorgen, die es den verwilderten Nachfahren domestizierter Tauben erlaubt, in den zugigen Nischen von Hochhäusern zu brüten und mit ihrer erstaunlichen Masse, ihrer Sichtbarkeit und ihrer zupickenden Art die alte Frage »Wem gehört die Stadt?« lautstark gurrend zu beantworten. Karin Schneider verfolgt den Sturzflug von der himmlischen Friedensbotin, deren Nachkommen als Ratten der Lüfte gebrandmarkt den Müll der Metropolen durchstöbern, mit Scharfsinn und Empathie für die urbanen Außenseiter.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0204-8
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2021
Reihe: Naturkunden Bd. 069
Schlagworte: Taube, Vögel, Friedenstaube, Kulturgeschichte, Naturbeobachtung, Naturbeschreibung, Brieftaube, Stadtnatur

»Dieser Text verbindet große Liebe überzeugend mit Fakten. Und die Bebilderung macht den Band zur Augenweide.«
– Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger

  • Karin Schneider

    Karin Schneider, 1962 in Wuppertal geboren, studierte Religionswissenschaft und Ethnologie. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Lektorin beschäftigt sie sich mit Phänomenen der Stadtnatur und den Wechselwirkungen zwischen menschlichen und nicht menschlichen Kulturen. Sie lebt und arbeitet ... mehr

  • Judith Schalansky

    Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.

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