Deutschland hatte gerade den uneingeschränkten U-Boot-Krieg
eröffnet, als 1917 diese mit philosophischem Tiefgang angereicherte
Satire erschien, in der die Irrfahrten eines deutschen U-Boot-
Kommandanten geschildert werden, der von Wilhelm II. mit einer
Mission betraut wird, die so geheim ist, dass er sie selbst nicht kennt.
Gus Bofa, der Pressezeichner und Plakatkünstler, und Pierre Mac
Orlan, der genialische Schriftsteller, kannten sich bereits seit Vorkriegszeiten
und rechneten in dieser tragikomischen Reiseerzählung
auf ihre Weise mit dem Krieg, dessen Opfer sie geworden waren, ab.
Im Geiste des Dadaismus nehmen die beiden kriegsversehrten
Frontkämpfer dabei mit spitzer Feder den deutschen Militarismus
aufs Korn. Ihr Kriegs-Comic mit antideutscher Tönung gerät bei
allem groteskem Humor zu einem Manifest gegen die Absurdität
des hautnah erlebten Krieges der Maschinen und der Mechanik,
gegen den größenwahnsinnigen Maschinenglauben der Moderne.
Ein schaurig-vergnügliches Buch voll furiosem Witz.
Buch
ISBN: 978-3-88221-294-5 9783882212945
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2014
Originaltitel: U-713 ou les Gentilhommes d´infortune (Französisch)
Schlagworte: Comic, Graphic Novel, U-Boot, Weltkrieg
»Die wohl bizarrste literarische Prosa zum Ersten Weltkrieg hat der literarische Tausensassa Mac Orlan 1917 in Paris veröffentlicht. Der Pressezeichner Gus Bofa hat sie kongenial illustriert.«
Erhard Schütz, Der Tagesspiegel, 02. August 2014
Erhard Schütz, Der Tagesspiegel, 02. August 2014