Mit dieser Technologiegeschichte der eurasisch-amerikanischen Kolonialismen findet der Pocahontas-Komplex den lang erwarteten Abschluss
Die Menschheitsgeschichte der letzten 4 000 Jahre entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Geschichte zweier Menschheiten: jene des eurasischen Bereichs (nach 1500 erweitert um Amerika), die den Rest der Welt unterwarf, und jene, die sich der Wucht dieser Landnahme zu beugen hatte. Die stets angeführten Gründe für diese Überlegenheit sind zahlreich; sie reichen von der besseren Waffenausstattung bis zur besseren Widerstandskraft gegen Krankheiten und greifen dennoch zu kurz. In Warum Cortés wirklich siegte geht Klaus Theweleit der Tiefengeschichte der globalen Herrschaft nach, deren Anfang in den Verfahren von Sequenzierung und Segmentierung liegt, welche in Eurasien zum ersten Mal vor 14 000 Jahren mit der Sesshaftwerdung des Menschen und dem Beginn der Haustierzüchtung erprobt wurden. Davon ausgehend nimmt eine ebenso revolutionäre wie martialische Entwicklung über die Geometrisierung und Mathematisierung der Welt bis hin zum heutigen Digitalzeitalter mit dazu passenden »Segment-Ichs« ihren Lauf. Exzessiv, kenntnisreich und präzise legt Theweleit in seinem großen Buch den Quellcode unserer Zivilisation offen – und erlaubt einen Blick in die Abgründe unserer »Erfolgsgeschichte«.
Buch
ISBN: 978-3-95757-865-5 9783957578655
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Auflage: 2
Veröffentlicht: 2020
Schlagworte: Pocahontas, Theweleit, Opus Magnum, Technik, Technologie, Waffen, Geometrie, Segmentierung, Freud, Ich, Sequenzierung, Kolonialgeschichte, Kolonialismus, Gewalt, Chemie