Aktuelles
- 22.03.2023
Ausschreibung zum Deutschen Preis für Nature Writing 2023
mehrDer Deutsche Preis für Nature Writing geht in die nächste Runde.
In Kooperation mit dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur vergeben wir auch in diesem Jahr den Deutschen Preis für Nature Writing. Die Preisausschreibung steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Einreichungen von Autorinnen und Autoren werden bis zum 30. April 2023 angenommen.
Die Auszeichnung fördert deutschsprachige bzw. auf Deutsch schreibende Autorinnen und Autoren, die mindestens ein selbstständiges literarisches Werk oder einen Text in einer Literaturzeitschrift publiziert haben (kein Selbstverlag oder Books on demand; bei Theaterstücken, Hörspielen u. dgl. Nachweis der Uraufführung). Die eingereichten Texte sollten bislang (bis zum Ende des Ausschreibungsjahres) unveröffentlicht sein.
Der Einreichung sind folgende Materialien beizufügen:
- entweder: ein Prosatext (Erzählung, Romananfang) von 30-50 Normseiten
oder: 10 Gedichte
oder: ein Essay von mindestens 10 Normseiten
- ein Exposé von max. einer Seite
- eine Bio-Bibliografie der Autorin/des AutorsDie Einreichungen sind in digitaler Form an dpnw@matthes-seitz-berlin.de zu richten. Die Ausschreibungsfrist endet mit dem 30. April 2023.
- 02.02.2023
Isabel Fargo Cole erhält den Literaturpreis der A und A Kulturstiftung 2023
mehrFür ihr Prosawerk wird Isabel Fargo Cole mit dem Literaturpreis der A und A Kulturstiftung 2023 ausgezeichnet.
Ihre Romane Die grüne Grenze (Edition Nautilus 2017), Das Gift der Biene (Edition Nautilus 2019) und Goldküste (Matthes und Seitz 2022) werden für die beeindruckende Verbindung von sachlicher Genauigkeit und poetischer Sprachmacht ausgezeichnet sowie für die bemerkenswerte Präzision, mit der sich die Autorin geographisch oder historisch ‚fremde‘ Kulturen literarisch aneignet.
Der mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der A und A Kulturstiftung wird seit 2011 in nicht festgelegten Abständen vergeben. Mit dem Preis werden besondere künstlerische oder wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet.
Die Preisverleihung findet am 12. April 2023 im Roten Salon der Volksbühne in Berlin statt. Alexander Cammann, Literaturredakteur im Ressort Feuilleton der ZEIT, wird die Laudatio halten.
Wir gratulieren herzlich!
© Simona Lexau
- 24.12.2022
Marie Luise Scherer, 1938 – 2022
Am 17. Dezember ist Marie-Luise Scherer im Alter von 84 Jahren verstorben.
Scherer schrieb mehr als 20 Jahre für den SPIEGEL und verfasste vornehmlich Reportagen, die sich besonders durch ihre Präzision und literarische Qualität auszeichneten. Für ihre Arbeit wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Ludwig-Börne-Preis, dem Italo-Svevo-Preis oder dem Heinrich-Mann-Preis. Einige ihrer Texte erschienen nach Erstveröffentlichung in Buchform, 2004 etwa »Der Akkordeonspieler«, eine literarische Reportage über einen in der Berliner U-Bahn spielenden Musikers aus der Ukraine in der »Anderen Bibliothek« (2017 bei Matthes & Seitz Berlin). 2013 folgten ihr Bericht über das Schicksal eines nach dem Mauerfall vom Dienst befreiten DDR-Grenzhundes unter dem Titel »Die Hundegrenze« oder »Die Bestie von Paris«, eine Sammlung ihrer legendären Paris-Reportagen.
Wie kaum eine andere Autorin vermochte Marie-Luise Scherer ihren Texten eine Eleganz, Präzision und Schonungslosigkeit zu verleihen die ihresgleichen suchen – wir trauern um eine große Schriftstellerin.
- 22.12.2022
Im Widerspruch und gleichranging
Vier Fragen an Can Xue
mehrvon Annette Hug
Wie weit ist Peking von Zürich entfernt und von Frankfurt? Um die Frage zu beantworten, müsste zuerst geklärt sein, ob Distanz als materielle Kategorie verstanden wird – als geographische Entfernung, in Kilometern gemessen – oder als geistige Dimension, vielleicht sogar als Maß der Verwerfungen zwischen politischen Gebilden. Die Pandemie hat alle drei Dimensionen beeinflusst. In der Zeit, in der dieser Text entsteht, fällt die russische Armee in die Ukraine ein. Fern ist ferner geworden, die Grenzen zu China bleiben fast undurchdringlich. Der Ton der globalen Diplomatie wird schärfer. Was hier folgt, ist also kein Gespräch im eigentlichen Sinn. Weil Reisen und Sich-Begegnen nicht möglich sind, müssen schriftliche Nachrichten genügen. Das mindeste, was wir dabei tun können, ist dem geschriebenen Wort mehr Beachtung schenken – also die Zeichen, die hin und hergehen, langsamer und genauer lesen.
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