Aktuelles

  • Signe Gjessing »Tractatus philosophico-poeticus«
    21.09.2023

    Signe Gjessing »Tractatus philosophico-poeticus«

    Anmerkungen zum Gedicht Punkt für Punkt

    In ihrem Langgedicht »Tractatus philosophico-poeticus« nimmt sich die dänische Lyrikerin Signe Gjessing des poetischen Potenzials und der formalen Strenge von Ludwig Wittgensteins Frühwerk an und eröffnet eine Dichtung, die jenem für Wittgenstein jenseits der Sprachgrenze liegenden »Unsinn« eine poetische Kraft verleiht. Inspiriert vom »Tractatus logico-philosophicus« formuliert sie 7 Punkte – eine »Komposition über die Entstehung, das ekstatische Da-Sein und die abschließende Vernichtung einer gedachten Welt.«
    Im vorliegenden Beitrag liefert Gjessing, quasi als Erweiterung ihres Gedichts, Anmerkungen zu jedem Abschnitt, die einen noch tiefer gehenden Zugang zu ihrem Werk ermöglichen.

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  • Sprachüberaneignung und Sprachübereignung
    05.09.2023

    Sprachüberaneignung und Sprachübereignung

    Laudatio zum Irmtraud-Morgner-Literaturpreis 2023 für Marica Bodrožić // von Bernadette Malinowski

    Am 22. August 2023 wurde Marica Bodrožić für ihr literarisches, essayistisches und lyrisches Werk mit dem diesjährigen Irmtraud-Morgner-Literaturpreis ausgezeichnet. Die Jury würdigte unter anderem ihre »ihre fein gewobenen Texte«, die »von überaus scharfsinnigen, weltaufnehmenden und welteinlassenden Beobachtungen und Wahrnehmungen [zeugen], die stets mit Augenblicken der Erkenntnis einhergehen und deren›verwandelnde‹ Kraft wie ein Funke auf den Leser überspringt.«

    Lesen Sie hier die Laudatio auf Marica Bodrožić, verfasst und gehalten von der Literaturwissenschaftlerin Bernadette Malinowski.

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  • Susanne Eules erhält den Deutschen Preis für Nature Writing 2023!
    21.08.2023

    Susanne Eules erhält den Deutschen Preis für Nature Writing 2023!

    Der Deutsche Preis für Nature Writing geht 2023 an Susanne Eules.

    Im Gedichtzyklus »miami t:ex(i)ting« widmet sich Susanne Eules der berühmtesten Stadt Floridas, die wie so viele andere Großstädte vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht ist. Eine Bedrohung, von der sich der kapitalistische Hedonismus des Sunshine State allerdings wenig beeindrucken lässt, mag auch ein ›wirbelrest von plastikmüll des north atlantic gyre‹ um die Hafentowers sausen, Miami bleibt die ›alpha city mit korallenkette‹. Man fährt weiter Kreuzfahrtschiff und reitet fröhlich den ›leviathan der erderwämungsachterbahn‹. Susanne Eules bringt die Verse in Bewegung, als verfüge dey über eine Wellenmaschine: Mal wie Treibgut, mal wie Schaumkronen wogen diese Verse über die Seiten, spielerisch, virtuos und von satirischer Schärfe: ›o greenland du neues flo/rida‹!

    Darüber hinaus erhalten Claudia Gabler und Alexander Schnickmann jeweils ein Stipendium zur Teilnahme am international besetzten Nature Writing Seminar der Stiftung Kunst und Natur im Herbst 2023 in Bad Heilbrunn.

    Der Preis zeichnet Autor*innen aus, die sich in ihrem literarischen Werk auf ›Natur‹ beziehen. Die Vergabe erfolgt durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin in Kooperation mit dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur. Die Preisausschreibung steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Der Preis ist dotiert mit 10.000 € sowie einem sechswöchigen Schreibaufenthalt in den Räumlichkeiten der Stiftung Kunst und Natur inmitten von deren weitläufigen Naturgelände.

    Wir gratulieren allen Preisträger*innen!

     

    Foto: Susanne Eules © Johannes Eules
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  • Marc Augé, 1935 - 2023
    27.07.2023

    Marc Augé, 1935 - 2023

    Wir trauern um unseren Autor, den französischen Anthropologen und Ethnologen Marc Augé, der diese Woche im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Der ehemalige Direktor der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris wurde unter anderem bekannt mit seiner Theorie über „Nicht-Orte“ – Orte ohne Geschichte, Relation oder Identität, wie etwa Einkaufszentren oder Flughäfen. Bei Matthes & Seitz Berlin erschien 2016 seine sehr persönliche Betrachtung des »Pariser Bistros«, 2019 sein visionäres Manifest »Die Zukunft der Erdbewohner« – ein Blick auf die irdische Bevölkerung mit ihren Klassengesellschaften und ein Wunsch nach einer neuen Solidarität die auf der einen Ressource basiert, die unendlich oft teilbar ist, ohne weniger zu werden: dem weltweiten Wissen.

    Foto: © DR Éditions Payot

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