»Selbst die Welt sein. Lebendigkeit als ökologische Lebenskunst«
»Wer bin ich?« Das ist eine ewig aktuelle und zugleich immer wieder neu gestellte Grundfrage des Menschseins in unserer Kultur.
Um zu verstehen, was geglückte Selbstentfaltung, gelingende Beziehungen und produktive Bildung bedeuten, dürfen wir nicht vergessen, dass wir lebendig sind und nicht unbelebte Automaten in einer leblosen Welt. Lebendigkeit heißt, die Welt unter dem Fokus eigenen gespürten Lebens zu denken und zugleich zu erfahren, als einen Prozess beständig sich verflechtender Beziehungen – und nicht länger als Ökonomie von Diskursen oder effizienten Tauschprozess von Informationen und Gütern. Lebendigkeit heißt, die Wirklichkeit als ein Nervensystem aufzufassen, das aufgrund immerzu neu eingegangener und veränderter Beziehungen zugleich Erfahrungsorgan und poetischer Ausdrucksprozess ist. Lebendigkeit ist die Voraussetzung für nachhaltige und tragfähige Lösungsprozesse großer Krisen. Damit Leben glückt, dürfen wir es nicht als Ressource abtun, sondern müssen es als unseren innersten Kern verstehen: die Erfahrung, dass die Welt nicht bloß Materie ist, sondern ein seelischer Innenraum – ja, dass wir selbst das Leben der Welt sind.
Der Biologe, Philosoph und Schriftsteller Dr. Andreas Weber ergründet Lebendigkeit als sinnliche, subjektive, geteilte und poetische Erfahrung. Er lehrt an der Universität der Künste, Berlin und an der UNISG, Pollenzo, Italien. Jüngste Buchveröffentlichungen: »Essbar sein. Versuch einer biologischen Mystik« (thinkOYA 2023) und »Indigenialität«.
Eintritt online: 18,00 €
Anmeldung unter: ed.grubmah-murtnez-tdats-sehcsitsihddub@oreub
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