Vortrag

Deuten deuten. Philologie, Hermeneutik und die Entstehung der Geisteswissenschaften

Mittwoch 31.05.2023, 18:30 Uhr, Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung - zfl, Berlin

Erhard Schüttpelz über sein neues Buch »Deutland«, gefolgt von einer Diskussion mit Eva Geulen und Steffen Martus.

Von einer »Krise der Hermeneutik« kann keine Rede sein, denn das Interpretieren literarischer Werke hat seit fünfzig Jahren an Prestige und Umfang alle anderen Aufgaben der Philologie überflügelt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hätte diese Dominanz ungläubiges Staunen hervorgerufen, denn die Hermeneutik galt allenfalls als Propädeutik von Quellenkritik und Textkritik, und diese als die eigentliche Bewährungsprobe aller historischen und philologischen Forschungen. In seinem neuen Buch »Deutland« beleuchtet Schüttpelz den Paradigmenwechsel von der »Höheren Kritik« als höchstem Wert der Philologie hin zur Hermeneutik als neuem Leitbild. Das, was bis heute »Geisteswissenschaften« genannt wird, hat seinen Ursprung in jener begrifflichen und praktischen Umstellung.

 

Erhard Schüttpelz, »Deutland« erscheint als Band 219 der Reihe »Fröhliche Wissenschaft« am 26.5.2023.

Eva Geulen ist die Direktorin des ZfL.

Steffen Martus ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Patrick Eiden-Offe arbeitet auf einer Heisenberg-Stelle an dem Projekt Georg Lukács: eine intellektuelle Biographie am ZfL.

Ort

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung - zfl
Schützenstraße 18
10117 Berlin

Aufgang B, 3. Etage, Trajekteraum

Weitere Informationen

Eintritt: frei
Moderation: Patrick Eiden-Offe

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