Moos ist grün, also beruhigend, und das in vielen Schattierungen. Aber wir trampeln gedankenlos auf ihm herum, wir harken es aus dem Rasen oder spritzen es mit Giftbrühe zu Tode. Moos muss einiges aushalten im Zusammenleben mit Menschen. Nur im Wald wird es geduldet, da finden wir es sogar romantisch, verwunschen. Aber Moos ist mehr als unsere Großstadtfantasie es sich träumen lässt. Es kann mit etwa 22.000 Arten weltweit aufwarten. Es ist das Zuhause von Kleinstlebewesen wie Bärtierchen und Springschwänzen. Die Bryologin (akademische Moosforscherin) Robin Wall Kimmerer hat in der »Naturkunden«-Reihe den Essayband »Das Sammeln von Moos« vorgelegt: eine Rehabilitierung der unscheinbaren grünen Pflanzen, die als erste die Landmasse Erde besiedelt haben. Dieter Fuchs hat diese anspruchsvolle »Geschichte von Natur und Kultur« übersetzt und wird uns das Buch vorstellen. Wie man einen Moosgarten anlegt, anstatt das Moos aus dem Garten zu verbannen, weiß der Ökologe und Naturschützer Michael Altmoos. Er hat sein Buch »Der Moosgarten« (Pala Verlag) im Gepäck und wird erzählen, was sich auch jenseits japanischer Gärten aus Moos alles machen lässt.
Die Veranstaltung wird ebenfalls als kostenloser Livestream zur Verfügung gestellt.