Vortrag

Autobiographie – Ethnologie – (Phantom) Afrika

Dienstag 01.11.2022, 19:00 Uhr, Einstein Forum, Potsdam

Heike Behrend, Irene Albers und Iris Därmann im Gespräch

 

Unter dem Titel »Menschwerdung eines Affen« hat Heike Behrend eine »Autobiografie der ethnografischen Forschung« geschrieben. Darin erzählt sie von ihren Reisen nach Kenia und Uganda in den Jahren 1978 bis 2011; es sind – wie sie selbst das Genre nennt – »autobiografische Feldforschungsberichte«, auch eine Geschichte von »eher unheroischen Verstrickungen und kulturellen Missverständnissen, Konflikten und Fehlleistungen«.

1934 erschien Michel Leiris’ »Phantom Afrika«, das nun auch in einer neuen deutschen Übersetzung und in erweiterter Ausgabe, herausgegeben von Irene Albers, erschienen ist. Der in Form eines Tagebuchs überlieferte Bericht seiner Feldforschungen ist auch als Vorbild für eine experimentelle Ethnografie in der ersten Person betrachtet worden. Aus heutiger Sicht bietet das von Surrealismus und Psychoanalyse inspirierte Tagebuch des Sekretärs der legendären, staatlich finanzierten Forschungs- und Sammlungsreise von Dakar nach Djibouti (1931–1933), der ersten und größten dieser Art, grundlegende Einsichten in die Paradoxien der Feldforschung im kolonialen Zeitalter.

Zwei europäische Blicke auf Afrika, aus zwei verschiedenen Jahrhunderten, an die sich gleichwohl ähnliche Fragen stellen lassen: Im Gespräch mit Iris Därmann spüren Irene Albers und Heike Behrend den Transformationen des Autobiografischen nach und betonen dabei besonders die pathischen Aspekte der Ethnografie, die »Menschwerdung in wechselseitiger Spiegelung«.

Irene Albers, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin, und
Heike Behrend, Professorin em. für Afrikanistik, Universität zu Köln
im Gespräch mit Iris Därmann, Berlin

Ort

Einstein Forum
Am Neuen Markt 7
14467 Potsdam

Weitere Informationen

Eintritt: kostenpflichtig
Preis: N.N.

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