Im Rahmen des »Pop-Kultur-Festival«
Kulturelle Aneignung ist ein Reizthema der Gegenwart. Während viele kulturelle Aneignung als eine Form des Diebstahls an marginalisierten Gruppen kritisieren, weisen andere den Vorwurf zurück. Der Kultur-Journalist Jens Balzer beschäftigt sich nun in seinem neuen Buch mit der »Ethik der Appropriation« und kommt darin zu dem Schluss, dass jede Kultur auf Aneignung beruhe. Während er sich auf Édouard Glissants und Paul Gilroys »Schwarzen Atlantik« sowie Judith Butlers Queer Theory bezieht, stellt er einer »schlechten«, weil naturalisierenden und festlegenden, eine »gute«, ihre eigene Gemachtheit bewusst einsetzende Aneignung entgegen. Die Frage sei dann gar nicht, ob Appropriation berechtigt ist, sondern wie man richtig appropriiert. Darüber diskutiert Balzer mit Moderatorin, Journalistin und Wissenschaftlerin Aida Baghernejad und mit Julian Warner, der bei Pop-Kultur auch unter seinem Alias Fehler Kuti auftritt, ansonsten am Institut für Kulturanthropologie der Uni Göttingen arbeitete und zuletzt im Verbrecher Verlag den Sammelband »AFTER EUROPE – Beiträge zur dekolonialen Kritik« herausgab.
Ein Tagesticket für »Pop-Kultur-Festival« kann für 31,00 Euro (regulär) und 18,00 Euro (ermäßigt) erworben werden.