Lesung

Karin Schneider liest aus ihrem Buch »Tauben«

Mittwoch 28.07.2021, 19:00 Uhr, im Wröhmännerpark in Spandau

Im Rahmen von »Draußenstadt«

 »Wo es Stadt gibt, da gibt es auch Stadttauben. Und wo es Stadttauben gibt, da gibt es auch Widerstand.« Fahim Amir

Die Taube ist nicht nur das älteste, sondern auch das umstrittenste Haustier der Menschheit: als Heilsbringerin und Symbol des Heiligen Geistes verehrt, als Fassadenbeschmutzerin bekämpft, zum Champion im Fernflug herangezüchtet und als angebliche Plage vergiftet. Man braucht schon das Heimfindevermögen militärisch ausgebildeter Brieftauben, um in diesem Dickicht von Widersprüchen nicht die Orientierung zu verlieren – oder auch das Know-how des Taubenpaars, das für Aschenputtel selbstlos die guten Linsen ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen sortierte. Tatsächlich dürfte es die Kropfmilch sein, mit der sowohl Täubin als auch Tauber ihren Nachwuchs versorgen, die es den verwilderten Nachfahren domestizierter Tauben erlaubt, in den zugigen Nischen von Hochhäusern zu brüten und mit ihrer erstaunlichen Masse, ihrer Sichtbarkeit und ihrer zupickenden Art die alte Frage »Wem gehört die Stadt?« lautstark gurrend zu beantworten. Karin Schneider verfolgt den Sturzflug von der himmlischen Friedensbotin, deren Nachkommen als Ratten der Lüfte gebrandmarkt den Müll der Metropolen durchstöbern, mit Scharfsinn und Empathie für die urbanen Außenseiter.

 Die Lesung findet im Rahmen eines Künstler:innengespräches und einer Audio-Installation statt.

Das Projekt wird gefördert aus den Mitteln der Initiative »Draußenstadt«.

Es gibt keine Sitzgelegenheiten vor Ort. Bitte bringen Sie sich Picknickdecken oder Campingstühle selbst mit.

Ort

Brieftaubendenkmal im Wröhmännerpark in Spandau
(52.54273261588183, 13.207418994344573)
13585 Berlin

Weitere Informationen

Eintritt: frei

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