Gespräch

Online: Ryoko Sekiguchi im Gespräch über ihr Buch »Nagori. Die Sehnsucht nach der von uns gegangenen Jahreszeit«

Donnerstag 15.04.2021, 19:00 Uhr, Online, Deutsch-Französisches Kulturinstitut Tübingen

Online: Anlässlich der Nominierung für den Literaturpreis »Première« stellt Ryoko Sekiguchi gemeinsam mit der Übersetzerin Karin Uttendörfer ihr Buch »Nagori« vor.

Online: Anlässlich der Nominierung für den Literaturpreis »Première« stellt Ryoko Sekiguchi gemeinsam mit der Übersetzerin Karin Uttendörfer ihr Buch »Nagori« vor. Als Ryoko Sekiguchi den Küchenchef eines beliebten Bistros in einem Vorort von Tokio nach dem servierten Gemüse fragt, das schon nicht mehr zur Saison passen will, antwortet er: »Da ich sehr viel älter bin als Sie, weiß ich nicht, ob ich dieses Gemüse auch im nächsten Jahr noch genießen darf.« Wie viele Jahreszeiten birgt ein Jahr, ein Leben, eine Küche? Was ist eine »sai­ sonale Frucht«? Hat auch ein Fisch »Saison«? Nagori, wörtlich »der Abdruck der Wellen«, bezeichnet in Japan die Wehmut der Trennung im Vergehen der Jahreszeit, Wehmut nach diesem letzten Genuss am Ende der Saison. Der Geschmack von Nagori ist der des bevorstehenden Abschieds und der Sehn­sucht nach Wiederkehr. Dieses verblüffende und im Wortsinne geschmack­volle Buch ist nicht nur eine Einladung, die kunstvolle Poetik und Küche Japans zu entdecken. Es hinterfragt auch die unterschiedlichen, unser Leben bestimmenden Zeitlichkeiten und stellt uns die Lebensmittel als eigenstän­dige Wesen vor. Die literarische, kulinarische und kulturelle Reise von Japan über Rom nach Paris zu großartigen Köchen, köstlichen Gerichten und unbekannten Zutaten ist eine kurze Ästhetik über die flüchtige Handschrift von Geschmäckern und Aromen in unseren Körpern und die Erinnerung in den Landschaften und nicht zuletzt in der Literatur.

Moderation: Ariane Batou To Van
Die Diskussion findet mit Dolmetscher:innen auf Deutsch statt
Eintritt: frei

Zoom-Link: https://us02web.zoom.us/j/89072012099?pwd=VWZoTlRhS3J1NEhTNlIrYjZEOCtVUT09

Ort

Online, Deutsch-Französisches Kulturinstitut Tübingen

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