Preisverleihung

Preisverleihung »Erich Fried Preis 2021« an Frank Witzel

Sonntag 03.04.2022, 11:00 Uhr, Literaturhaus Wien, Wien, Österreich

Frank Witzel wird mit dem Erich Fried Preis 2021 geehrt.

Im Jahr 2021 wurde der deutsche Autor Ingo Schulze zum alleinigen Juror bestimmt. Seine Wahl ist auf den deutschen Autor Frank Witzel gefallen.

Frank Witzel wurde für seinen Schlüsselroman »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« mit dem Deutschen Buchpreis 2015 ausgezeichnet und sein zuletzt erschienenes Werk »Inniger Schiffbruch« wurde als großartige Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland der 1960er-Jahre gefeiert.

Ingo Schulze in seiner Jurybegründung: »Über Frank Witzel zusammenfassende Sätze zu formulieren ist schwierig, weil sein Werk so vielgestaltig ist. Dabei ist es erst in den letzten sieben Jahren einer größeren literarischen Öffentlichkeit bekannt geworden und zu einem wesentlichen Teil auch erst in diesen Jahren entstanden.
Ob in Prosa, Lyrik, Essay/Traktat, Gespräch, Tagebuch, Hörspiel oder Vorlesung – Frank Witzel gehört zu den wenigen, deren Erzählen immer die Voraussetzungen des Schreibens reflektiert, die Relativität des eigenen Standpunkts offenlegt und sich selbst in Frage stellt. Damit macht er seine Leserinnen und Leser zu souveränen Gesprächspartnern. Mit seiner BRD-Trilogie [»Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« (2015); »Direkt danach und kurz davor« (2017) ; »Inniger Schiffbruch« (2020)] entwirft er ein Porträt, das (West)Deutschland in seinem Gewordensein und Werden zeigt und damit die Selbstverständlichkeiten zutage fördert, die es in jenen ausprägt, die dort aufgewachsen sind. Gerade weil Frank Witzel so schonungslos in den Westen eintaucht, ist auch der Osten immer anwesend. In einzigartiger Art und Weise werden Ost und West (aus Westperspektive) in ihrer gegenseitigen Bedingtheit gezeigt.«

Staatssekretärin für Kunst und Kultur Andrea Mayer: »Spätestens seit seinem Roman »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« wissen wir, dass Frank Witzel in die erste Reihe der deutschsprachigen Gegenwartsautorinnen und -autoren gehört. Warum wir ihn lesen sollten? Weil es pures Vergnügen bereitet, sich in seinen Büchern zu verirren und zu verlaufen. Und weil hier einer erzählend denkt und denkend erzählt – leidenschaftlich und gewitzt, sinnlich und theoriegesättigt, wirklichkeitsnah und fantastisch zugleich. Ich gratuliere dem diesjährigen Juror Ingo Schulze zu seiner Wahl und dem Preisträger Frank Witzel zu dieser verdienten Auszeichnung.«

Programm:
Grußworte und Vorstellung des Jurors Ingo Schulze: Robert Huez, Leiter Literaturhaus Wien
Grußworte: Robert Schindel, Präsident der Internationalen Erich Fried Gesellschaft
Laudatio: Ingo Schulze, alleiniger Juror 2021
Preisrede: Frank Witzel

Musik:
Gesang: Cosima Büsing
Klavier: Stella Marie Lorenz
Komposition: Bernhard Lang

Ort

Literaturhaus Wien
Seidengasse 13
1070 Wien

Weitere Informationen

Eintritt: kostenpflichtig
Preis: N.N.

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