Workshop mit Matthias Wittmann

Dienstag 19.07.2022, 09:15 Uhr, Universität Zürich, Raum SOC-F-101, Zürich, Schweiz

Workshop unter dem Titel »Verwilderung: Ferales Schreiben in der Gegenwartstheorie und -literatur« mit Unterstützung des Deutschen Seminars

Gegenwärtig lässt sich eine Konjunktur von literarisch-theoretisierten Texten beobachten, in welchen die Funktion und Inbezugsetzung von Literatur und Theorie neu verhandelt wird. Einerseits zeigt sich diese Konjunktur in literarischen Texten, die ihre eigene Theoretisierung ausstellen, kommentieren oder systematisieren und derart die sinnstiftende Funktion von theoretisierenden Lektüreverfahren vorwegnehmen oder korrumpieren. Andererseits zeigt sich diese Konjunktur auch in theoretischen Texten, die für ihre Argumentation vermehrt auf einer selbstreflexiven Literarizität abstellen – und sich damit einer Festlegung ihres Gegenstandes genauso entziehen wie einer Systematisierung ihrer Verfahren oder einer Linearität ihrer Argumentation.

Ausgehend von der Hypothese, dass die Interdependenz von Literatur und Theorie in der Gegenwart neu verhandelt wird, widmet sich der eintägige Workshop Verwilderung: Ferales Schreiben in der Gegenwartstheorie und -literatur zeitgenössischen Texten, die für ihre kategoriale Unentschiedenheit – sei es in Bezug auf die Literatur oder die Theorie – auf die Suggestion einer epistemischen Offenheit oder gar eine prozessuale Erfahrung des Werdens zurückgreifen. Damit rücken nebst einer spezifisch literarischen respektive theoretischen Schreibpraxis auch die Lektüreverfahren, die Theoriebildung sowie die institutionellen Grenzen in den Fokus, welche jene Texte zwingend problematisieren: Wie liest und systematisiert man Texte, die selbst bereits ein spezifisches theoretisch-literarisches Selbstverständnis ausweisen? Wie verhalten sich jene Texte zu den von ihnen zur Sprache gebrachten Gegenständen (z.B. Animalität, Botanik, Klimawandel oder Naturalisierungen)? Und welche Wissensordnungen und -systeme werden hierdurch verschoben?

Unter dem Aspekt der Verwilderung – der theoretischen Methoden, der literarischen Verfahren aber auch der akademischen Disziplinen – möchten wir diese Gemengelage anhand von drei ausgewählten Texten von Ulrike Draesner, Teresa Präauer und Matthias Wittmann vonseiten der Literaturwissenschaft und der Kulturanalyse zur Diskussion stellen

Ort

Universität Zürich, Raum SOC-F-101
Rämistrasse 69
8001 Zürich
Schweiz

Weitere Informationen

Eintritt: kostenpflichtig
Preis: N.N.

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