Gespräch

Klaus Theweleit im Gespräch

Donnerstag 02.05.2024, 18:00 Uhr, Biblioteca Popolare Ascona, Ascona, Schweiz

Im Rahmen der Vortragsreihe »Gemeinsamdenken«

Wer hat es erfunden, das Vokalalphabet? Kam es aus der Donaukultur nach Süden, brachten es die Phönizier auf ihren Handelsrouten mit, oder hat es seine Wurzeln doch in den semitischen Sprachen des Nahen Ostens? War es gar Homer, der es im Alleingang erschuf, als er die Illias und die Odyssee dichtete? Klar ist, dass sich um 800 v. Chr. das Vokalalphabet vom östlichen Mittelmeerraum ausgehend durchsetzt. In vielen Kulturtheorien sind Alphabetisierung und Demokratisierung aufs Engste verknüpft: Die massive Reduktion der nötigen Zeichen bei enormer Ausweitung des mit ihnen Ausdrückbaren stellt in ihnen einen Umschlagpunkt der Geschichte dar. Präzise und angriffslustig zugleich nimmt Klaus Theweleit die Fäden auf. Das Vokalalphabet, so seine spekulative Rekonstruktion, ist eine Erfindung von griechischen Händlern und Piraten, die auf keinen festen Heimathafen mehr zusteuern konnten. Auf stürmischer See trägt der Vokal einfach besser. Die im Versmaß des Hexameters memorierten Epen wurden zum zentralen Mittel der Kommunikation von Zugehörigkeit. »Die Erfindung des Vokalalphabets – auf See« ist eine rasante Reise zu den Ursprüngen der europäischen Kultur.


Da die Anzahl Sitzplätze beschränkt ist, bitten wir um Anmeldung bei der Bibliothek Ascona: info@bibliotecascona.ch oder Tel. 091 791 69 65.

Ort

Biblioteca Popolare Ascona
Piazza G. Motta 27
6612 Ascona

Weitere Informationen

Eintritt: frei

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