Nach oben ist das Leben offen
Buch

Nach oben ist das Leben offen

201 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Preis: 19,90 €
Auch erhältlich als Ebook

Für Liebende riecht Stroh anders als für Pferde

›Nach oben ist das Leben offen‹ erzählt von Gipfelstürmen und Abstürzen, vom Streben nach oben und von der Suche in der Tiefe. Eine Bergsteigertruppe, ein redseliger Tiefseetaucher, Besucher einer Shopping Mall oder Zugreisende – Schönthaler zeigt mit unverhohlenem Blick den heutigen Mensch in seiner Lebenswelt, der er zugleich ausgesetzt und entfremdet ist. Er erzeugt hyperrealistische Portraits, in denen er seine Protagonisten bis in den letzten Winkel durchleuchtet. In seiner präzisen und dichten Art zu erzählen, mit formaler Kühnheit und originellen Perspektiven durchleuchtet Schönthaler die moderne Gesellschaft. Anspielungsreich und scharf sezierend findet er in seinem ungewöhnlichen Prosadebut einen unerhört reifen, eigenen Ton, der in Atem hält, verführt – und listig mit Brüchen und Irritationen den Leser herausfordert.

Gewinner des Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg 2013!

»Antiromantisches Erzählen auf der Höhe der Zeit«

Buch
ISBN: 978-3-88221-584-7
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2012
Originaltitel: Nach oben ist das Leben offen (Deutsch)
Schlagworte: Melville, See, Meer, Schiff, Boot, Wellen, Reise, Liebe, Liebesgeschichte, Roman, Literatur, Buchpreis, Deutscher Buchpreis, Ingeborg Bachmann, Ingeborg-Bachmann-Preis, Klagenfurt, Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn, Selbstoptimierung, Schönheits-OP, Muskelaufbau, Management, Moderne, Walter Benjamin, Siegfried Kracauer, Germanistik, Soziologie, Rainald Goetz, Johann Holtrop, Bartleby, Die Angestellen, Sport

»Philipp Schönthaler deckt die subtile Gewalt auf, die hinter den Anleitungen zur Selbstoptimierung stecken. Seine Sprache ist kühl und auf eine Art distanziert, die einen bisweilen schaudern lässt, und die dennoch auch oft eine Komik erzeugt. Die Personen, die er beschreibt, auf ihrem Weg, sich selbst zu erkennen und zu optimieren, scheinen sich im Grunde doch völlig verloren zu haben. Als neusachlich und antiromantisch bezeichnet das die Brentanopreis-Jury.«

Martina Senghas, SWR, 17.Juni 2013


»Schönthalers brillante Sammlung von Erzählungen bildet ein literarisches Spiegelkabientt der Selbstdisziplinierungs-, Selsbtformungstechniken zwischen Ski-Trainingslager, Extrembergsteigen, Yoga, Kraftraum, Glückscoaching. In seinem mitunter atemlosen, meist fragmentierten, doch in der Detailbeobachtung nachgerade obsessiv präzisen Stil präsentiert Schönthaler Psycho- und Physiogramm heutiger Sinnsucher.«
Jörg Scheller, Stuttgarter Nachrichten, 04. Januar 2013

»Schönthalers Ideologiekritik drückt sich … elegant und schonungslos aus. Eines seiner wichtigsten Mittel ist das der Montage, das nicht nur geschickt Tempo und Rhythmus variiert, sondern den Leser immer wieder mit neuen Perspektiven überrascht. Seine feine Ironie konfrontiert den totalen Konsumenten mit seiner Verblendung, aber rabiat gegenüber dem Menschen ist diese Kulturkritik nie. … Auf einem auch ästhetisch hohen Reflexionsniveau vermag die Sprache den Leser in den Bann zu ziehen. … Wollte man zu einem literarischen Vergleich greifen, so hat hier der Johnson-Sound den Jelinek-Sound abgelöst. Durch diese Flexibilität der Schreibweise … wird seine Sprache vielfältiger und schafft eine Art Lost-in-translation-Gefühl, in dem trotz aller Verdinglichung menschliche Sehnsüchte bewahrt sind.« Marc Kleine, literaturkritik.de, September 2012

»Auf den ersten Blick überzeugen die treffliche Zeitsatire dieses Debüts [sowie] die polemisch geschärften Bilder unserer durchtrainierten, durchtherapierten Gesellschaft […]. Im Fortgang der Lektüre des Erzählbandes fallen dann die beträchtlichen künstlerischen Mittel des Autors ins Auge: die doppelzüngige, register- und anspielungsreiche Prosa, die Gegensinnigkeit des ungreifbaren, manifest nie hervortretenden Humors, die erfinderische Formenvielfalt.« Sibylle Cramer, Süddeutsche Zeitung, 8. August 2012

»Philipp Schönthaler schafft es jederzeit, den Überblick über das Ganze zu bewahren und zeigt somit auf, was Prosa sein kann, darf und soll.«
David Frühauf, Fixpoetry, 20. Juli 2012
 
»Wie Schönthaler die Figuren in einer impulsiven, faktengesättigten Sprache denken und miteinander reden lässt, ist so beeindruckend wie erschreckend. Er arbeitet wie ein Chirurg, der während einer Schönheitsoperation mit leiser Ironie und ohne viel Bedauern schon das Geschwür sieht.«
Anja Hirsch, F.A.Z., 19. Juni 2012

»Philipp Schönthaler pflegt einen virtuosen Umgang mit der Sprache. Mit sezierender Schärfe nimmt er sich den Menschen in seiner Gegenwart vor. Zugleich beweist sich Schönthaler als ein großartiger Geschichtenerzähler … eine in vielerlei Hinsicht fordernde Prosa.«
Sandra Prophet, Thüringische Landeszeitung, 8. Juni 2012

»Schönthalers Sprache entspricht der Welt, der sie entstammt: ein aus Stimmen zusammenmontierter, rhythmischer Sprechgesang, genährt vom Jargon der Selbstoptimierung.«
Roman Widder, Der Tagesspiegel, 27. Mai 2012

»Von diesem Autor kann man was lernen!«
Sonja Stephan, Lesarten, 24. April 2012

»Schönthalers Erzählstil ist sachlich, aber mitreissend, mal schnell, mal langsam, mal unaufgeregt, mal abgehackt … So entstehen lebendige Bilder im Kopf des Lesers, der so zum Beobachter seiner eigenen Welt wird, die er so wie durch Schönthalers Perspektive aber sicher noch nie gesehen hat.«
Anneros Troll, Seehas-Magazin, April/Mai 2012

»Ein Lesevergnügen jenseits des bestsellerfähigen Unterhaltungswertes, das dem, der will, Lust macht an grimmiger Komik, die anarchisch, artistisch vom falschen Leben erzählt, an überbordenden Einfällen, an scharfen Beobachtungen.«
Hermann Kinder, Südkurier, 31. März 2012

»Philipp Schönthaler beherrscht sein Ausdrucksmittel, die Sprache, virtuos. Er experimentiert mit Satzzeichen und Schreibweisen, um in jeder seiner Geschichten zu einer neuen Form zu finden … Ein ungewöhnlich intensiver Erzählungsband.«
Mareike Höckendorff, suite101.de, 31. März 2012

»Philipp Schönthaler gibt sich bei seinem literarischen Einstand als kritischer Geist zu erkennen, der mit dem Rücken zur marktgefügigen Literatur kognitive Ansprüche der Kunst verteidigt und der Poesie Gelehrsamkeit und Wissen einverleibt.«
Sibylle Cramer, Süddeutsche Zeitung, 8. August 2012

»Ein starkes Debüt!«

Stefan Brams, Neue Westfälische, 23./24. Juni 2012